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Batteriewechsel für E-Lkw als Logistik-Gamechanger
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In der aktuellen Podcast-Folge durfte ich mit Jens Jerratsch, CEO und Co-Founder von e-Haul, über ein Thema sprechen, das großes Potenzial hat, die Logistikbranche nachhaltig zu verändern: das Batterie-Swapping für schwere Elektro-Lkws. Während das Konzept für viele aus dem Pkw-Bereich durch Anbieter wie Nio bekannt sein könnte, bringt e-Haul die Idee auf die Nutzfahrzeugbranche, mit dem Ziel, den Betrieb von Elektro-Lkws flexibler und effizienter zu gestalten. Jens, der bereits umfassende Erfahrungen aus seiner Zeit bei Volkswagen und verschiedenen Forschungsprojekten zur Elektrifizierung des Nutzfahrzeugsektors mitbringt, erläuterte anschaulich die zentralen Herausforderungen und Chancen dieser Technologie.
Schnell und flexibel: e-Hauls Batteriewechselsystem erklärt
e-Haul bietet ein flexibles Batteriesystem, das sich durch schnelles Tauschen der Batterie auszeichnet. Die Idee dahinter: Standzeiten minimieren und Lkws so schnell wie möglich wieder auf die Straße bringen. „Fahrzeuge machen dann Sinn, wenn sie viel auf der Straße sind. Gerade bei den hohen Anschaffungskosten für Elektro-Lkws und die Möglichkeit, durch geringere Betriebskosten zu sparen, ist es entscheidend, die Nutzungszeiten zu maximieren“, erklärte Jens. Der Batteriewechsel sei dabei eine Möglichkeit, Energie schnell zu „tanken“ und so maximale Kilometerleistungen pro Tag zu ermöglichen – ein wesentlicher Vorteil gegenüber herkömmlichem kabelgebundenem Laden.
Besonders interessant war Jens’ Erklärung zur Flexibilität, die das System für die Logistikbranche bietet: „Das Fahrzeug steht fünf bis zehn Minuten und kann danach direkt weiterfahren. Das ist für die Logistikseite sehr attraktiv, weil es nicht zwangsläufig an eine Ladeinfrastruktur gekoppelt werden muss. Diese Flexibilität ist auch wichtig, wenn es um das Energienetz geht. Wir können die Netzlast besser verteilen und dadurch Kosten und Energie effizienter nutzen.“ Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Auslastung von Fahrzeugen, sondern reduziert auch Lastspitzen im Stromnetz, was in Zukunft immer wichtiger wird.
Jens ging auch auf die verschiedenen Anwendungsfälle ein, bei denen sich das System besonders eignet. Während kabelgebundenes Laden für kleinere Flotten oft ausreicht, sieht er große Vorteile beim Einsatz von Batterie-Swapping für längere Strecken und größere Fahrzeugflotten. „Je größer die Flotte, desto mehr profitieren Unternehmen von einem zentralisierten Batteriewechselsystem. Anstatt hohe Investitionen in eine Vielzahl von Ladepunkten zu tätigen, können wir die Kosten und die benötigte Netzleistung erheblich senken,“ erläuterte er. Dabei sei es wichtig, organisch zu wachsen und das Netzwerk zunächst in zentralen Knotenpunkten wie Depots oder häufig frequentierten Strecken auszubauen.
Die Diskussion führte uns weiter zu den Herausforderungen, denen sich e-Haul gegenüberstellt, insbesondere bei der Einführung eines flächendeckenden Systems. „Am Ende reden wir über ein europäisches Netz. Das ist ambitioniert, aber wir sind überzeugt, dass diese Lösung über nationale Grenzen hinweg skaliert werden muss, um den größtmöglichen Nutzen zu entfalten. Natürlich wird es am Anfang eine Mischung aus Depot-Lade-Cases und längerfristigen Lösungen entlang von Logistik-Routen geben,“ betonte der CEO des Unternehmens. Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg ist die Offenheit des Systems für verschiedene Logistikanbieter und Fahrzeughersteller. Ein standardisiertes System, das von unterschiedlichen Marktakteuren genutzt werden kann, ist essenziell, um Skaleneffekte zu realisieren und eine breite Akzeptanz zu schaffen.
Eine weitere spannende Komponente des Gesprächs war das Geschäftsmodell von e-Haul. Jens stellte klar, dass Kunden nicht das Risiko eines Eigeninvestments in Batterien tragen müssen. „Das Logistikunternehmen kauft ein Fahrzeug ohne Batterie und mietet die Batterie aus unserem System. Das bedeutet geringere Einstiegskosten und eine flexiblere Nutzungsmöglichkeit. Zudem kann jedes unserer Fahrzeuge auch konventionell per Kabel geladen werden, was besonders in der Anfangsphase wichtig ist, wenn das Netzwerk noch nicht voll ausgebaut ist“. So können Unternehmen die Vorteile der Technologie nutzen, ohne langfristige Abhängigkeiten oder hohe Investitionen befürchten zu müssen.
Batteriewechsel für Lkws von Vorteil für Total Cost of Ownership
Die Vorteile des Systems zeigen sich besonders dann, wenn man die Total Cost of Ownership betrachtet. „Unser Ziel ist es, ein System zu schaffen, das langfristig nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich Sinn ergibt. Batteriewechselsysteme bieten die Möglichkeit, hohe Anfangsinvestitionen schneller zu amortisieren, indem die Fahrzeuge länger im Betrieb sind und besser ausgelastet werden können,“ führte Jens aus. Dabei betonte er, dass es noch Herausforderungen gebe, etwa bei der Harmonisierung der Systeme mit unterschiedlichen Herstellern und der Schaffung eines einheitlichen Standards.
Zum Abschluss unseres Gesprächs gab Jens einen Ausblick auf die Pläne von e-Haul: „Wir sind in der Gründungsphase und arbeiten intensiv mit Fahrzeugherstellern zusammen, um Pilotprojekte auf den Weg zu bringen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren weitere Wechselstationen zu errichten und mit kleinen Flotten zu starten. Ab 2026 planen wir dann die Skalierung unserer Technologie, um ein flächendeckendes System anzubieten.“ Es ist klar, dass e-Haul sich ambitionierte Ziele gesetzt hat – und die Zeit wird zeigen, wie sich diese Vision entwickeln wird. Ein spannendes Thema, das viele Facetten der Verkehrswende beleuchtet hat. Nun aber genug der Vorrede lasst uns direkt ins Gespräch einsteigen.
Shownotes:
355 эпизодов
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In der aktuellen Podcast-Folge durfte ich mit Jens Jerratsch, CEO und Co-Founder von e-Haul, über ein Thema sprechen, das großes Potenzial hat, die Logistikbranche nachhaltig zu verändern: das Batterie-Swapping für schwere Elektro-Lkws. Während das Konzept für viele aus dem Pkw-Bereich durch Anbieter wie Nio bekannt sein könnte, bringt e-Haul die Idee auf die Nutzfahrzeugbranche, mit dem Ziel, den Betrieb von Elektro-Lkws flexibler und effizienter zu gestalten. Jens, der bereits umfassende Erfahrungen aus seiner Zeit bei Volkswagen und verschiedenen Forschungsprojekten zur Elektrifizierung des Nutzfahrzeugsektors mitbringt, erläuterte anschaulich die zentralen Herausforderungen und Chancen dieser Technologie.
Schnell und flexibel: e-Hauls Batteriewechselsystem erklärt
e-Haul bietet ein flexibles Batteriesystem, das sich durch schnelles Tauschen der Batterie auszeichnet. Die Idee dahinter: Standzeiten minimieren und Lkws so schnell wie möglich wieder auf die Straße bringen. „Fahrzeuge machen dann Sinn, wenn sie viel auf der Straße sind. Gerade bei den hohen Anschaffungskosten für Elektro-Lkws und die Möglichkeit, durch geringere Betriebskosten zu sparen, ist es entscheidend, die Nutzungszeiten zu maximieren“, erklärte Jens. Der Batteriewechsel sei dabei eine Möglichkeit, Energie schnell zu „tanken“ und so maximale Kilometerleistungen pro Tag zu ermöglichen – ein wesentlicher Vorteil gegenüber herkömmlichem kabelgebundenem Laden.
Besonders interessant war Jens’ Erklärung zur Flexibilität, die das System für die Logistikbranche bietet: „Das Fahrzeug steht fünf bis zehn Minuten und kann danach direkt weiterfahren. Das ist für die Logistikseite sehr attraktiv, weil es nicht zwangsläufig an eine Ladeinfrastruktur gekoppelt werden muss. Diese Flexibilität ist auch wichtig, wenn es um das Energienetz geht. Wir können die Netzlast besser verteilen und dadurch Kosten und Energie effizienter nutzen.“ Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Auslastung von Fahrzeugen, sondern reduziert auch Lastspitzen im Stromnetz, was in Zukunft immer wichtiger wird.
Jens ging auch auf die verschiedenen Anwendungsfälle ein, bei denen sich das System besonders eignet. Während kabelgebundenes Laden für kleinere Flotten oft ausreicht, sieht er große Vorteile beim Einsatz von Batterie-Swapping für längere Strecken und größere Fahrzeugflotten. „Je größer die Flotte, desto mehr profitieren Unternehmen von einem zentralisierten Batteriewechselsystem. Anstatt hohe Investitionen in eine Vielzahl von Ladepunkten zu tätigen, können wir die Kosten und die benötigte Netzleistung erheblich senken,“ erläuterte er. Dabei sei es wichtig, organisch zu wachsen und das Netzwerk zunächst in zentralen Knotenpunkten wie Depots oder häufig frequentierten Strecken auszubauen.
Die Diskussion führte uns weiter zu den Herausforderungen, denen sich e-Haul gegenüberstellt, insbesondere bei der Einführung eines flächendeckenden Systems. „Am Ende reden wir über ein europäisches Netz. Das ist ambitioniert, aber wir sind überzeugt, dass diese Lösung über nationale Grenzen hinweg skaliert werden muss, um den größtmöglichen Nutzen zu entfalten. Natürlich wird es am Anfang eine Mischung aus Depot-Lade-Cases und längerfristigen Lösungen entlang von Logistik-Routen geben,“ betonte der CEO des Unternehmens. Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg ist die Offenheit des Systems für verschiedene Logistikanbieter und Fahrzeughersteller. Ein standardisiertes System, das von unterschiedlichen Marktakteuren genutzt werden kann, ist essenziell, um Skaleneffekte zu realisieren und eine breite Akzeptanz zu schaffen.
Eine weitere spannende Komponente des Gesprächs war das Geschäftsmodell von e-Haul. Jens stellte klar, dass Kunden nicht das Risiko eines Eigeninvestments in Batterien tragen müssen. „Das Logistikunternehmen kauft ein Fahrzeug ohne Batterie und mietet die Batterie aus unserem System. Das bedeutet geringere Einstiegskosten und eine flexiblere Nutzungsmöglichkeit. Zudem kann jedes unserer Fahrzeuge auch konventionell per Kabel geladen werden, was besonders in der Anfangsphase wichtig ist, wenn das Netzwerk noch nicht voll ausgebaut ist“. So können Unternehmen die Vorteile der Technologie nutzen, ohne langfristige Abhängigkeiten oder hohe Investitionen befürchten zu müssen.
Batteriewechsel für Lkws von Vorteil für Total Cost of Ownership
Die Vorteile des Systems zeigen sich besonders dann, wenn man die Total Cost of Ownership betrachtet. „Unser Ziel ist es, ein System zu schaffen, das langfristig nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich Sinn ergibt. Batteriewechselsysteme bieten die Möglichkeit, hohe Anfangsinvestitionen schneller zu amortisieren, indem die Fahrzeuge länger im Betrieb sind und besser ausgelastet werden können,“ führte Jens aus. Dabei betonte er, dass es noch Herausforderungen gebe, etwa bei der Harmonisierung der Systeme mit unterschiedlichen Herstellern und der Schaffung eines einheitlichen Standards.
Zum Abschluss unseres Gesprächs gab Jens einen Ausblick auf die Pläne von e-Haul: „Wir sind in der Gründungsphase und arbeiten intensiv mit Fahrzeugherstellern zusammen, um Pilotprojekte auf den Weg zu bringen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren weitere Wechselstationen zu errichten und mit kleinen Flotten zu starten. Ab 2026 planen wir dann die Skalierung unserer Technologie, um ein flächendeckendes System anzubieten.“ Es ist klar, dass e-Haul sich ambitionierte Ziele gesetzt hat – und die Zeit wird zeigen, wie sich diese Vision entwickeln wird. Ein spannendes Thema, das viele Facetten der Verkehrswende beleuchtet hat. Nun aber genug der Vorrede lasst uns direkt ins Gespräch einsteigen.
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