"Jüdisch im Nachkriegsdeutschland" mit Joachim Benclowitz
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Joachim wird 1956 in eine jüdische Familie geboren, elf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Sein Vater und Großvater haben mehrere Konzentrationslager überlebt – weitere Angehörige wurden vergast. Über die Kriegszeit wird in Joachims Elternhaus geschwiegen. Eine prägende Kindheitserinnerung von Joachim ist eine Schuhschachtel voller Tabletten, die sein Vater täglich einnahm.
Joachim wurde streng jüdisch-orthodox erzogen, denn sein Vater bereute, dass er nach dem Krieg im Land der Täter geblieben ist. Für seine Kinder sieht er ein anderes Leben vor – doch die damit verbundene Erwartungshaltung möchte Joachim nicht erfüllen. Er rebelliert, probiert sich aus und heiratet schließlich Britta, eine Nicht-Jüdin. Joachims Eltern kommen nicht zu dieser Hochzeit.
Postum hat sich Joachims Verhältnis zu seinem Vater verändert. 2011 findet er ein Gutachten, das für den Antrag auf Wiedergutmachungsrente seines Vaters ausgestellt wurde und Joachim die Leidensgeschichte seines Vaters im vollen Ausmaß offenbart, den Grund für all die Tabletten. Heute empfindet er Respekt und Bewunderung gegenüber dem, was sein Vater durchgestanden hat. In dem autobiografischen Roman „Herup vom Tisch und Lechaim“ hat Joachim die Geschichte seiner Familie festgehalten.
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