9. Patientin Psychiatrie - Wofür bleiben Patient:innen verantwortlich? Teil 2 über Verantwortung
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Vor knapp 2000 Jahren gründete sich im Nahen Osten eine jüdische Sekte, die innerhalb der nächsten Jahrhunderte zu einer neuen Religion und einem gigantischen politischen und spirituellen Machtfaktor heranwuchs, dem Christentum. Die Botschaft: Gott ist ein liebender Vater, der Dir Deine Sünden nach dem Tod vergibt. Der Weg ins Paradies ist durch Beichte und Reue möglich.
In den letzten Jahren gewinnt eine neue Glaubensrichtung immer mehr Anhänger. In der Church of Psychiatry werden nicht mehr ein Dämon, der Teufel oder der Sünder selbst, sondern eine psychische Krankheit oder ein Trauma verantwortlich gemacht. Viele Therapeut:innen kennen diese Sätze von Patient:innen: „Ich habe eine Borderline-Störung, deshalb bin ich so ausgeflippt…“ oder Therapeut:innen vermitteln sogar. „Sie verhalten sich so, weil Sie eine Depression haben.“ Aber ist das richtig? Nimmt eine psychische Erkrankungen den Menschen ihre ganze Verantwortung für sich oder andere?
Jan Brüning gen. Brinkmann im Gespräch mit Carola Stiglmayr und Johanna Wächter.
Literatur:
Aaron Antonovsky, Alexa Franke (Herausgeber, Übersetzer),
Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit (Forum für Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis) DGVT-Verlag, 1997.
Martin Bohus und Martina Wolf-Arehult
Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten: Das Therapeutenmanual. Schattauer Verlag, 2017.
Randolph M. Nesse, Gute Gründe für schlechte Gefühle: Evolutionäre Psychiatrie – ein neuer Blick auf negative Stimmungen und psychische Beschwerden, Kösel-Verlag, 2024.
Andreas Reckwitz
Das Ende der Illusionen: Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. Suhrkamp, 2019.
Irvin D. Yalom, Existenzielle Psychotherapie, Edition Humanistische Psychologie - Ehp; 5., korrigierte Auflage, 2010.
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