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Große Vision kleiner Teilchen: Feynmans Rede zur Nanotechnologie
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Als der Physiker Richard Feynman am 29.12.1959 über winzige Computer und kleine Roboter im Blut sprach, klang das nach Science Fiction. Jahrzehnte später prägt es die Welt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
- wie sich die Filmindustrie in Hollywood vom Quantenphysiker Richard Phillips Feynman inspirieren lässt,
- wo wir im Alltag überall Nanotechnologie nutzen,
- wie Richard P. Feynman 1986 einer Kommission den Absturz der Raumfähre Challenger in wenigen Minuten mit einer Schraubzwinge, Eiswasser und einem Dichtungsring erklärt.
Als Richard P. Feynman Ende 1959 seine Rede am "California Institute of Technology" hält, sind Computer riesige, raumgroße Anlagen, die sehr viel Strom für wenig Rechenleistung verbrauchen. Feynman schlägt vor, die Computer viel kleiner zu bauen, sodass etwa die Drähte nur einen Durchmesser von einigen Atomen haben. Ein damals so unrealistischer wie visionärer Gedanke.
Auch die Idee neuronaler Netze, auf der die heutige KI basiert, bringt Feynman schon 1959 ins Spiel. Und liefert gleich die passende Anwendung: So könnten Computer Gesichter erkennen wie das menschliche Gehirn. Er wird recht behalten, heute hat jedes Smartphone Gesichtserkennung. Feynman ist wissbegierig, aber auch sarkastisch - und nie mit dem Mittelmaß zufrieden. Das bringt ihm den Vorwurf der Eitelkeit ein, aber auch den Physik-Nobelpreis.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Jörg Resag, Phyiker und Feynman-Biograf
- Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf Museumsforums in Paderborn
- Jörg Resag: Feynman und die Physik: Leben und Forschung eines außergewöhnlichen Menschen. Berlin 2017
Weiterführende Links:
- Zeitzeichen: Geburtstag von Richard Phillips Feynman
- Zeitzeichen: Physiker Max Born erhält den Nobelpreis
- Zeitzeichen: Der italienische Physiker Ettore Majorana verschwindet
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Mau
Redaktion: Carolin Rückl und Frank Zirpins
3000 эпизодов
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Als der Physiker Richard Feynman am 29.12.1959 über winzige Computer und kleine Roboter im Blut sprach, klang das nach Science Fiction. Jahrzehnte später prägt es die Welt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
- wie sich die Filmindustrie in Hollywood vom Quantenphysiker Richard Phillips Feynman inspirieren lässt,
- wo wir im Alltag überall Nanotechnologie nutzen,
- wie Richard P. Feynman 1986 einer Kommission den Absturz der Raumfähre Challenger in wenigen Minuten mit einer Schraubzwinge, Eiswasser und einem Dichtungsring erklärt.
Als Richard P. Feynman Ende 1959 seine Rede am "California Institute of Technology" hält, sind Computer riesige, raumgroße Anlagen, die sehr viel Strom für wenig Rechenleistung verbrauchen. Feynman schlägt vor, die Computer viel kleiner zu bauen, sodass etwa die Drähte nur einen Durchmesser von einigen Atomen haben. Ein damals so unrealistischer wie visionärer Gedanke.
Auch die Idee neuronaler Netze, auf der die heutige KI basiert, bringt Feynman schon 1959 ins Spiel. Und liefert gleich die passende Anwendung: So könnten Computer Gesichter erkennen wie das menschliche Gehirn. Er wird recht behalten, heute hat jedes Smartphone Gesichtserkennung. Feynman ist wissbegierig, aber auch sarkastisch - und nie mit dem Mittelmaß zufrieden. Das bringt ihm den Vorwurf der Eitelkeit ein, aber auch den Physik-Nobelpreis.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Jörg Resag, Phyiker und Feynman-Biograf
- Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf Museumsforums in Paderborn
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- Zeitzeichen: Geburtstag von Richard Phillips Feynman
- Zeitzeichen: Physiker Max Born erhält den Nobelpreis
- Zeitzeichen: Der italienische Physiker Ettore Majorana verschwindet
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×Am 14.4.1910 startet die Odenwaldschule als reformpädagogisches Vorzeigeprojekt. Doch hinter der fortschrittlichen Fassade erleben Hunderte Schüler systematisch sexuelle Gewalt. In diesem Zeitzeichen erzählt Anja Arp: von der Idee der Reformpädagogik als Abkehr vom Rohrstock, wie prominente Absolventen heute über ihre Zeit an der Odenwaldschule denken, mit welchen Mitteln versucht wurde, den Missbrauch zu vertuschen, was aus dem Gelände der ehemaligen Odenwaldschule geworden ist. Lange Jahre gilt die hessische Odenwaldschule als Vorzeigeinternat der Reformpädagogik. "Mit Kopf, Herz und Hand" sollen junge Menschen hier lernen. Mädchen und Jungen gemeinsam, nicht in Klassen, sondern in familienähnlichen Strukturen und nicht nur Theorie, sondern auch praktisches Handwerk. Doch 1999 deckt ein Zeitungsartikel auf: Über Jahrzehnte haben Schülerinnen und Schüler an der Odenwaldschule sexuelle Gewalt erlebt. Im Mittelpunkt der Anschuldigungen: Der ehemalige Schulleiter Gerold Becker. Auch von anderen Lehrern soll es Übergriffe gegeben haben, doch es wird von allen Beteiligten viel weggeschaut und vertuscht. 2010 stirbt Becker, ohne strafrechtlich belangt worden zu sein. Die Odenwaldschule wird 2015 geschlossen - aus Geldmangel. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Jürgen Oelkers, emeritierter Pädagogik-Professor an der Universität Zürich Jürgen Oelkers: Eros und Herrschaft - Die dunklen Seiten der Reformpädagogik, Beltz 2011 Christian Füller: Sündenfall - Wie die Reformschule ihre Ideale missbrauchte, Dumont 2011 Bernhard Pörksen: Zuhören - Die Kunst, sich der Welt zu öffnen, Hanser 2025 Weiterführende Links: WDR 5: Erlebte Geschichten mit Heinrich Kupffer Zeitzeichen: 21.04.1920 - Erster Schultag im Internat Schloss Salem Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Anja Arp Redaktion: Carolin Rückl und Frank Zirprins…
Kaum ein Satz macht das Selbstverständnis absoluter Herrscher so deutlich wie dieser: L'État c'est moi. Der Staat bin ich. Gesagt hat ihn angeblich Ludwig XIV., am 13.4.1655. In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg: wie Ludwig XIV. sich als "Sonnenkönig" inszeniert und so das Bild des unantastbaren Herrschers etabliert, dass der legendäre Satz "Der Staat bin ich" nicht von ihm stammt und doch immer wieder mit ihm in Verbindung gebracht wird, wie ein Schloss zum Symbol der absoluten Macht, aber auch zur enormen finanziellen Belastung wird. Ludwig XIV., der als junger König das Pariser Parlament herausfordert, verkörpert das Ideal eines absoluten Monarchen. Im Alter von 15 Jahren wird er gekrönt, noch im Schatten des Premierministers Mazarin. Ein Jahr später, im April 1655, zieht er überraschend vor das Parlament und erklärt, dass er die politische Kontrolle in die eigenen Hände nimmt. Zwar existiert der berühmte Ausspruch "L’État, c’est moi" nicht in den historischen Aufzeichnungen dieses Tages, doch er bleibt als Symbol für den absolutistischen Führungsanspruch Ludwigs XIV. im kollektiven Gedächtnis verankert. Das ist unser Interviewpartner: Prof. Dr. Lothar Schilling, Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Augsburg Und das sind unsere wichtigsten Quellen: Lothar Schilling: Das Jahrhundert Ludwigs XIV. Frankreich im Grand Siècle 1598-1715, Darmstadt 2010. Olivier Bernier: Ludwig XIV. Eine Biographie, Zürich 1989. Dagmar Freist: Absolutismus, Darmstadt 2008. Leonhard Horowski: Die Belagerung des Thrones. Machtstrukturen und Karrieremechanismen am Hof von Frankreich 1661–1789. (Beihefte der Francia, Bd. 74.) Ostfildern, Thorbecke 2012, in: Historische Zeitschrift, vol. 301, no. 2, 2015, pp. 517-519. Lothar Schilling (Hrsg.): Absolutismus, ein unersetzliches Forschungskonzept? L'absolutisme, un concept irremplaçable? Eine deutsch-französische Bilanz. Une mise au point franco-allemande, München 2008. Uwe Schulz: Der Herrscher von Versailles. Ludwig XIV und seine Zeit, München 2006. Weiterführende Links: Planet Wissen – Ludwig XIV Zeitzeichen - Die Ära Ludwigs XIV. beginnt ZeitZeichen-Klassiker 1973: Warum der König so stinkt Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Vormweg Redaktion: Frank Zirpins…
Luis Trenker ist schon zu Lebzeiten eine Legende. In zahlreichen Filmen zeichnet das Multitalent ein idyllisches Bild seiner Südtiroler Bergheimat - das begeistert auch Hitler. In diesem Zeitzeichen erzählt Jonas Colsman: wie sehr die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs Trenkers Leben prägen, von seiner Beziehung zu Hitler und Eva Braun, warum der erfolgreiche Schauspieler zum Gauner wird, von Trenkers Liebe zum Rampenlicht. Luis Trenker ist ein Kind der Berge. Geboren 1892 in den Dolomiten besteigt er schon als Achtjähriger mehr als 3.000 Meter hohe Gipfel. Mit 14 Jahren legt er die Bergführerprüfung ab, ist während des Ersten Weltkriegs Offizier einer Bergführer-Kompanie. Nach Kriegsende bringt ihn ein Zufall zur Schauspielerei. Er prägt den Bergfilm der 1920er Jahre. Doch Trenker will mehr, dreht 1931 seinen ersten eigenen Film. In "Berge in Flammen" verarbeitet er als Regisseur und Hauptdarsteller persönliche Erinnerungen an den Krieg. Es folgen weitere Kassenschlager - was Trenker anfasst, wird zum Erfolg. Auch die Nationalsozialisten sind von Trenkers Werten begeistert. Seine völkisch eingefärbten Filme passen gut zu deren Propaganda. Ein überzeugter Nazi ist Trenker aber wohl nicht. Vielmehr ein Opportunist, der alles für seine Karriere tut. Luis Trenker stirbt am 12. April 1990 im Alter von 97 Jahren in Bozen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Stefan König, Autor und Bergexperte Daniel Winkler, Filmwissenschaftler Stefan König und Florian Trenker: Bera Luis. Das Phänomen Luis Trenker. Eine Biographie, München 2006 Weiterführende Links: WDR Retro: Luis Trenker über seinen Film "Flucht in die Dolomiten" ttt - titel thesen temperamente: Bergführer Luis Trenker SWR Retro: Wir trafen … Luis Trenker Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Jonas Colsman Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak…
Anhand von nur sechs Fällen beschreibt James Parkinson (geb. am 11.4.1755) zum ersten Mal systematisch die Krankheit, die später nach ihm benannt wird: Morbus Parkinson. In diesem Zeitzeichen erzählt Steffi Tenhaven: warum es so schwierig ist, Parkinson früh zu erkennen, was Betroffenen hilft, mit der Krankheit zu leben, welche Ursachen Parkinson haben könnte, welche Rolle Dopamin bei der Behandlung der Krankheit spielt. Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurologische Erkrankung in Deutschland. Rund 400.000 Menschen sind hierzulande betroffen. Charakteristisch ist das Zittern, vor allem aber Muskelsteifheit, der unsichere Gang und eine undeutlicher werdende Sprache. Benannt ist die Krankheit nach dem britischen Arzt James Parkinson . Er ist der Erste, der 1817 in seinem " Essay on the Shaking Palsy " systematisch die Erkrankung beschreibt. Parkinson selbst bezeichnet sie als "Schüttellähmung". Besonders erstaunlich: Für seine detaillierte Abhandlung beobachtet er nur sechs Patienten. Der am 11. April 1755 geborene Arzt vermutet seinerzeit, dass eine Veränderung des Rückenmarks die Symptome der von ihm beschriebenen Krankheit auslöst. Heute weiß man: "Morbus Parkinson" ist ein allmählicher Verfallsprozess im Gehirn. Die Ursachen sind vielfältig und auch fast 210 Jahre nach Parkinsons Entdeckung kaum geklärt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen: Prof. Dr. Gisa Ellrichmann-Wilms, Direktorin der Klinik für Neurologie/Klinikum Dortmund Kathrin Wersing, Dipl.-Sozialarbeiterin und Parkinson-Früherkrankte Kathrin Wersing und Claudia Eyd: Jetzt erst recht. Positiv leben mit Parkinson. Das Buch zum Podcast mit 50 inspirierenden Lebensgeschichten, 2024 James Parkinson: "An Essay on the Shaking Palsy" Weiterführende Links: Planet Wissen: Was passiert bei Parkinson im Körper? Parkinson durch Pestizide - neue Berufskrankheit Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Steffi Tenhaven Redaktion: Carolin Rückl und Sefa İnci Suvak Technik: Nico Söllner…
Im April 1545 gründen spanische Eroberer im bolivianischen Hochland die Siedlung Potosí. Dadurch erlangen sie Zugriff auf das größte Silbervorkommen der Welt. In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff: warum Potosí im 16. Jahrhundert zu einer der reichsten Städte der Welt wird, wie das dort geförderte Silber die europäische Wirtschaft und den globalen Handel verändert, welche Spuren die jahrhundertelange Ausbeutung bis heute hinterlässt, und warum Zeitgenossen Potosí einen „Höllenschlund, der Indios zu Tausenden verschlingt“ nennen. Die Luft ist dünn in Potosí – mit 4090 Metern die höchstgelegene Großstadt der Erde. 1545 gründen die spanischen Kolonialherren die Stadt auf der Hochebene am Fuß des Cerro Rico, des „Reichen Berges“, in dem sie die größten Silbervorkommen der Welt entdecken. Binnen weniger Jahrzehnte wächst Potosí zu einer Metropole mit 150.000 Einwohnern heran – vergleichbar mit dem damaligen London oder Paris. Das Silber, das hier unter unmenschlichen Bedingungen von indigenen Zwangsarbeitern und afrikanischen Sklaven gefördert wird, fließt in die Schatzkammern Europas, finanziert Kriege und kurbelt die kapitalistische Wirtschaft an: Bis zu 200.000 Kilo Silber jährlich erreichen den Hafen von Sevilla. Doch der Reichtum ist für viele ein Fluch. Das sind unsere wichtigsten InterviewpartnerInnen: Prof. Karoline Noack, Universität Bonn, Institut für Archäologie und Kulturanthropologie Fabian Scheidler, Autor, Journalist und Historiker, Berlin Und das sind unsere wichtigsten Quellen: Fabian Scheidler: Das Ende der Megamaschine, Wien 2024. Martin Bentz, Nikolai Grube und Patrick Zeidler (Hrsg.): Abhängig! Globalhistorische Perspektiven auf Ressourcen und Sklaverei, Dresden 2024. Eduardo Galeano: Die offenen Adern Lateinamerikas - die Geschichte eines Kontinents, Wuppertal 2002. Immanuel Wallerstein: Das moderne Weltsystem, Wien 2012. Alice Creischer: Das Potosí-Prinzip: Wie können wir das Lied des Herrn im fremden Land singen? Koloniale Bildproduktion in der globalen Ökonomie, Köln 2010. Weiterführende Links: Schätze der Welt - Potosí, Bolivien Planet Wissen – Kapitalismus Planet Wissen – Geschichte des Kolonialismus Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor:Thomas Pfaff Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother Technik: Petra Laubach…
Der Ingenieur Heinz Nixdorf, am 9.4.1925 in Paderborn geboren, sorgt mit auf Halbleitern basierenden Kleinrechnern in der 1960er-Jahren für eine technische Revolution. In diesem Zeitzeichen erzählt Jana Magdanz: bei welchem Studi-Job Heinz Nixdorf technische Innovationen kennenlernt, wie er für RWE einen Elektrorechner für die Stromabrechnung entwickelt, mit welcher Idee er dem Marktführer IBM Kunden abjagen will, wie er Paderborn zum Computer- und Wirtschaftsstandort macht, was der Computer-Pionier für ein Mensch ist - beruflich und privat. Mit 27 Jahren schmeißt Heinz Nixdorf sein Physikstudium und gründet eine kleine Firma - ohne Uniabschluss, ohne Startkapital, ohne ein Produkt und ohne einen Markt dafür. Nur mit dem Wunsch, als Unternehmer tätig zu sein, schafft er einen Weltkonzern, der mehr als 31.000 Mitarbeitende beschäftigt und fünf Milliarden Mark Umsatz macht. Er bewirkt für einige Jahrzehnte, dass Deutschland auf dem internationalen Markt für Büromaschinen und Computer mithalten kann. Auf dem wirtschaftlichen Höhepunkt stirbt Heinz Nixdorf 1986 an einem Herzinfarkt, kurz vor seinem 61. Geburtstag. Ausgerechnet auf der ersten Computermesse Cebit in Hannover. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Martin Nixdorf (ältester Sohn von Heinz Nixdorf) Jochen Viehoff (Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForum) Josef Pieper (Fahrer von Heinz Nixdorf) Lorenz Hanewinkel (Chefentwickler von Heinz Nixdorf) Klaus Kemper: Heinz Nixdorf - eine deutsche Karriere. Landsberg/Lech 1986 Christian Berg: Heinz Nixdorf - eine Biografie. Paderborn 2016 Lorenz Hanewinkel: Computerevolution - Mein Weg mit Konrad Zuse und Heinz Nixdorf. Bielefeld 2010 Weiterführende Links: Planet Wissen: Geschichte des Computers Stichtag 18.12.1995: Computererfinder Konrad Zuse stirbt Zeitzeichen 05.07.1854: Der Schachtürke - der Urahn von Robotern und KI Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Jana Magdanz Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak Technik: Nicolas Dohle…
Eine Frauenfigur ohne Arme, schlichter weißer Marmor: Im 19. Jahrhundert entdeckt ein Ziegenhirte die Statue, die bis heute ein Ideal antiker Schönheit verkörpert. In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayi: warum die Venus von Milo als weißes Ideal verehrt wird, obwohl sie ursprünglich bunt ist, woher sie ihren Namen hat, obwohl niemand ihren Schöpfer kennt, weshalb sie einst als Symbol für Freiheit und Rebellion gilt, und welche Rolle sie in der frühen Fotografie spielt. Frühling 1820: Auf der Insel Milos sucht der Ziegenhirte Georgos Kentrotas nach Baumaterial und entdeckt dabei eine antike Statue. Doch er ist nicht allein. Der französische Offizier Olivier Voutier erkennt den Wert des Fundes. Was folgt, ist ein Wettstreit um die Marmorfigur zwischen lokalen Akteuren, osmanischen Behörden und der französischen Krone. Am Ende gewinnt Frankreich. Die Statue gelangt in den Louvre und wird zur Venus von Milo. Doch warum fasziniert sie bis heute? Ist es die makellose Schönheit des Gesichts oder die Tatsache, dass ihre Arme fehlen? Kunst und Gesellschaft haben diese Frage über zwei Jahrhunderte hinweg immer wieder neu gestellt. Die Venus bleibt nicht nur ein Meisterwerk der Antike, sondern auch ein Spiegel wechselnder Ideale und Projektionen. Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner- und partnerinnen: Dr. Sebastian Willert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow Dr. Alessa Paluch, Kunstwissenschaftlerin Uni Greifswald Prof’in Dr. Mechthild Fend, Kunstgeschichte Uni Frankfurt Und das sind unsere wichtigsten Quellen: Elodie Silberstein: Have You Ever Seen the Crowd Goin’ Apeshit?: Disrupting Representations of Animalistic Black Femininity in the French Imaginary, 2019. Corinna Wagner: Replicating Venus: Art, Anatomy, Wax Models, and Automata, 2017 . Wikipedia: Venus de Milo (Text auf Englisch) Weiterführende Links: Louvre – Ideal Greek Beauty: Venus de Milo and the Galerie des Antiques Zeitzeichen 08.09.2024 – Nackter Marmor: Michelangelos David-Statue wird enthüllt ARD alpha – Mythen Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Noch mehr Infos zu dieser und anderen Zeitzeichensendungen von Murat Kayı finden Sie hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Murat Kayi Redaktion: Sefa Inci Suvak…
Sie rettet die Everglades im Süden Floridas: Die US-Journalistin Marjory Stoneman Douglas ist als Umweltaktivistin ihrer Zeit weit voraus. Doch sie hat mächtige Gegner. In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen: wie Marjory Stoneman Douglas zum Journalismus kommt, was sie während des Ersten Weltkriegs in Paris macht, von welchem US-Präsidenten Marjory Stoneman Douglas die höchste zivile Auszeichnung der USA erhält, wie es unter US-Präsident Donald Trump um Nationalparks in den USA bestellt ist. Im Kampf um die Everglades sind Investoren, Politiker und Unternehmer Marjory Stoneman Douglas' schärfste Gegner. Für die sind es bloß nutzlose Sümpfe, die man trockenlegen sollte, um landwirtschaftlich nutzbares Land daraus zu machen. Stoneman Douglas’ Widersacher fragen sich: Warum das wertvolle Wasser versickern lassen, wenn man es mithilfe von Kanälen abzweigen und für die Wasserversorgung Südfloridas nutzen könnte? Für Marjory Stoneman Douglas ist das zu kurz gedacht. Sie veröffentlicht erfolgreich eine Kolumne und Kurzgeschichten, die von der bedrohten Natur Floridas handeln. Ihr ist es mit zu verdanken, dass ein Teil der Everglades 1947 zum Nationalpark wird. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Miranda Smith (US-Filmproduzentin) Marjory Stoneman Douglas: The Everglades - River of grass. Sarasota 1997 Weiterführende Links: Planet Wissen: Everglades-Nationalpark Friends of the Everglades: Biografie von Marjory Stoneman Douglas Miranda Smith: "Canary of the ocean" , Dokumentarfilm über Gewässer in Florida Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Andrea Klasen Redaktion: Carolin Rückl und Sefa Inci Suvak Technik: Christina Gabriel…
Gemeinsam mit seiner Frau Cécile kartiert Oskar Vogt das Gehirn und entdeckt unbekannte Hirnregionen: Grundsteine der modernen Neuroanatomie. Geboren am 6.4.1870 in Husum. In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg: wo sich die Französin Cécile Mugnier und Oskar Vogt kennenlernen, welcher ungewöhnliche Arbeitsgegenstand auf dem Hochzeitsfoto der beiden abgebildet ist, was der russische Revolutionsführer Lenin mit Oskar Vogt zu tun hat, welche menschenfeindlichen Ideen die Forschung des Ehepaars beinhaltet, wie Hitler den Institutsdirektor Vogt Mitte der 1930er-Jahre entlässt. Lassen sich psychische Auffälligkeiten durch Besonderheiten im Gehirn erklären? Das ist die Frage, die die Ehe- und Arbeitsgemeinschaft von Cécile und Oskar Vogt umtreibt. Um sie beantworten zu können, ist zunächst Grundlagenforschung nötig, die den grundsätzlichen Aufbau und die Funktionsweise des Gehirns klärt. Die Vogts entwickeln die Lokalisationslehre weiter, die bestimmte Funktionen bestimmten Hirnbereichen zuordnet. Für diese Untersuchungen werden Gehirne Verstorbener speziell präpariert und in dünne Scheiben gehobelt. In ihrem Berliner Kaiser-Wilhelm-Institut wird fächerübergreifend gearbeitet. Neben der Grundlagenforschung geht es auf der Bettenstation auch um Therapien für psychiatrische Patienten. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Professorin Katrin Amunts (Hirnforscherin, Direktorin Cécile und Oskar Vogt-Institut für Hirnforschung, Uniklinikum Düsseldorf) Dr. Manuel Marx (Wissenschaftlicher Koordinator Vogt-Archiv, Cécile und Oskar Vogt-Institut für Hirnforschung, Uniklinikum Düsseldorf) Birgit Kofler-Bettschart: Cécile Vogt - Pionierin der Hirnforschung. Wien 2022 Burkhard S. Kasper: Cécile & Oskar Vogt - Leben, Werk und ihr Beitrag zur Epileptologie . Heidelberg 2024 Ernst Klee: Deutsche Medizin im Dritten Reich - Karrieren vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2001 Weiterführende Links: SWR Retro: Oskar Vogt und Lenins Gehirn Max-Planck-Institut: Die Kartografen der toten Gedanken Planet Wissen: Hirnforschung WDR: Der Hirnforscher Gerald Hüther Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Daniela Wakonigg Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Moritz Raestrup…
Zehntausende Menschen reißt der Ausbruch des Vulkans Tambora Anfang April 1815 in den Tod. Das folgende Jahr geht nicht nur als "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein. In diesem Zeitzeichen erzählt Ralph Erdenberger: wie die Folgen des Vulkanausbruchs 1816 drei junge Schriftsteller inspirieren, wie ratlos die Menschen dem Naturphänomen gegenüberstehen, wie zeitgenössische Maler gewissermaßen als erste Zeugen diese Klimakatastrophe auf ihren Bildern verewigen und die Abendhimmel in unglaubliche Farben tauchen. In Europa regnet es 1816 unaufhörlich. Es ist das „Jahr ohne Sommer“ – mit Missernten, Kälte und Hunger. Der Grund für das düstere Wetter: Im April 1815 ist der indonesische Vulkan Tambora mit einer Wucht explodiert, die alles übertrifft, was die Menschheit je erlebt hat. Asche und Schwefel verdunkeln den Himmel, das Wetter gerät aus den Fugen. Menschen protestieren gegen steigende Lebensmittelpreise, während Regierungen mit harter Repression reagieren. Wo eine Naturkatastrophe politische Umwälzungen und soziale Not hervorruft, beflügelt sie andererseits die Fantasie dreier Schriftsteller und Schriftstellerinnen in einer Villa am Genfer See. Während draußen der Regen prasselt, erzählt Mary Shelley eine Geschichte, die sie später weltberühmt machen wird: „Frankenstein“. Das sind unsere wichtigsten Quellen: Dr. Wolfgang Behringer, Klimaforscher Wolfgang Behringer: Tambora - das Jahr ohne Sommer, München 2021 Timo Feldhaus: Mary Shelleys Zimmer, Hamburg 2022 W wie Wissen - Ausbruch des Tambora - ein Vulkan stiehlt den Sommer Tambora - Superexplosion mit verheerenden Folgen Weiterführende Links: Planet Wissen: Naturgewalten - Vulkane Planet Wissen: Fabelwesen Britischer Horror Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Ralph Erdenberger Redaktion: Frank Zirpins…
Ein Leben für die wilden Tiere: Der Tierfilmer Michael Grzimek verunglückt mit dem berühmten Flugzeug im Zebra-Look tödlich - noch vor der Oscarverleihung vom 4.4.1960. In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler: welche Aufgabe Bernhard Grzimek als Tiermediziner in der Nazi-Zeit hat, wie sein Sohn Michael sich mit einer geschenkten Kamera selber zum Filmemacher ausbildet, wie die Grzimeks sich mit ihren ersten Filmprojekten am Rand des finanziellen Ruins bewegen, in wem Michaels Sohn Christian einen Stiefvater findet, mit welchem Steckenpferd Bernhard Grzimek seine Umgebung herausfordert Als neuer Direktor des Frankfurter Zoos reist Bernhard Grzimek ab Anfang der 1950er-Jahre häufig nach Afrika, um dort neue Tiere für den Zoo zu fangen. Dabei kommt er auf die Idee, gemeinsam mit seinem Sohn Michael einen richtigen Kinofilm zu drehen. "Kein Platz für wilde Tiere" wird von der Presse kaum wahrgenommen, aber vom Publikum gefeiert. Von den Erlösen wollen die Grzimeks Land zur Vergrößerung des Serengeti-Nationalparks in Tanganjika kaufen. Die britische Verwaltung lehnt ab, bietet stattdessen aber an, dass die Grzimeks sich an Untersuchungen der Großwildherden und deren Wanderrouten beteiligen können. Die Aufgabe des Zählens und Beobachten dieser Herden bildet die Rahmenhandlung des Films "Serengeti darf nicht sterben", der eindrucksvolle Luftaufnahmen zeigt. Die letzte Einstellung des Films zeigt die zebrafarbene Dornier Do27, wie sie in die untergehende Sonne fliegt. Gedreht wird, als Michael Grzimek noch lebt - denn mit dem Flugzeug stürzt er kurz danach in den Tod. "Serengeti darf nicht sterben" wird zu einem großen Kinoerfolg. Der Film bekommt das Prädikat "wertvoll" und im April 1960 den Oscar als "Bester Dokumentarfilm". Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Christian Grzimek, Sohn des Filmemachers Michael Grzimek, Stiefsohn und zugleich Enkel von Bernhard Grzimek. Bernhard und Michael Grzimek: Serengeti darf nicht sterben. 367.000 Tiere suchen einen Staat, 1959. Claudia Sewig: Der Mann, der die Tiere liebte: Bernhard Grzimek, 2009. Weiterführende Links: Planet Wissen: Tier und Mensch - Zoos Planet Wissen: Zoos - Kritik an Zoos Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marko Rösseler Redakteur: Matti Hesse Technik: Sarah Fitzek…
Briefzustellung als großes Abenteuer. Ziel: die schnellste Verbindung zwischen Atlantik- und Pazifikküste. Am 3.4.1860 startet die Postzustellung mit dem "Pony-Express". In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog: warum das Dampfschiff damals keine echte Alternative zur Postkutsche ist, welchen Eid die jungen Pony-Reiter ablegen müssen, warum man Jack Keetley nach seinem Ritt schlafend aus dem Sattel hebt, welche Geschichte die Erfindung des Doughnut mit dem Pony-Express verbindet, wieso der Pony-Express für seine Betreiber zum finanziellen Desaster wird. Der Plan ist ehrgeizig: ein 3.100 Kilometer langer Stafettenlauf zu Pferde mit 25 Reitern und 157 Relais-Stationen, quer durch die amerikanische Prärie, über die Rocky Mountains und die Sierra Nevada - doppelt so schnell wie jede Postkutsche. Ab dem 3. April 1860 wird der Plan in die Tat umgesetzt. Vor den Pony Express Stables in St. Joseph übergibt der Bürgermeister nach einer kurzen Ansprache die erste "Mochila", die Posttasche, feierlich an den ersten Reiter, und schickt ihn mit einem Salut auf den gefährlichen Weg Richtung Westen. Sein Ziel: Seneca in Kansas, 130 Kilometer entfernt. Nach sechs Stunden Gewaltritt kommt er an, sechs Stunden im Galopp von Station zu Station, wo ihm jedes Mal weniger als zwei Minuten bleiben, um mitsamt "Mochila" das Pony zu wechseln. Der Pony-Express ist die schnellste Postverbindung zwischen nordamerikanischer Ost- und Westküste, und bleibt es - für ganze 18 Monate. Im Oktober 1861 wird das erste Telegramm über die neue transkontinentale Telegraphenleitung geschickt, in wenigen Sekunden. Das schafft kein Reiter. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Claudia Schnurmann, Professorin em. für nordamerikanische und atlantische Geschichte Tim McNeese: The Pony Express - Bringing Mail to the American West, Chelsea House, New York 2009 Weiterführende Links: Webseite der offiziellen Tourismus-Agentur Visit USA über den "Pony Express National Historic Trail" Webseite der Hollenberg Pony Express Station Planet Wissen: Übersichtsseite - Nordamerika Zeitzeichen: 26.02.1846 - Geburtstag von William F. Cody , genannt " Buffalo Bill " Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Martin Herzog Redaktion: Matti Hesse…
Am 2.4.1595 sticht eine niederländische Expedition in See, um das portugiesische Gewürzmonopol in Asien zu brechen. Kennt sie die Route durch die Informationen eines Spions? In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock: wie der Niederländer Jan Huygen van Linschoten nach Portugiesisch-Indien kommt, warum er Zugang zum gesamten portugiesischen Wissen über den Indischen Ozean hat, wie Jan Huygen van Linschotens Notizen an die niederländische Öffentlichkeit gelangen, mit welchen Widrigkeiten die Niederländer auf ihrer ersten Ostindien-Reise konfrontiert sind, was die Niederländer des "Goldenen Zeitalters" mit Unterdrückung und Ausbeutung zu tun haben. Seit der Antike gelangen Gewürze auf dem Landweg aus Asien nach Europa. Die Luxusgüter sind auch deshalb so teuer, weil am Transport viele Zwischenhändler beteiligt sind. Auch sind die Zulieferwege über Land kaum kontrollierbar, weil sie durch verschiedene Herrschaftsgebiete führen. Die europäischen Handelsmächte des Mittelalters und der frühen Neuzeit suchen deshalb einen anderen Handelsweg. Im 16. Jahrhundert schaffen die Portugiesen auf dem Seeweg eine Gewürzroute nach Indien und halten bald das Transportmonopol. Die Portugiesen versuchen zwar, ihre See- und Landkarten geheim zu halten. Aber das gelingt nur bedingt. Am 2. April 1795 starten in Amsterdam vier Schiffe zu einer ersten Markterkundungsfahrt. Die führt schließlich dazu, dass die Niederländer das Monopol der Portugiesen brechen. Die notwendigen Informationen für ihre Fahrt liefern die Aufzeichnungen des Niederländers Jan Huygen van Linschoten aus Portugiesisch-Indien. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Jürgen G. Nagel (Geschichtsprofessor an der Fernuniversität Hagen) Jan Huygen van Linschoten: Sein Bericht über Reisen nach Ost- und Westindien, aufgeteilt in vier Bücher "Jan Huygen van Linschoten's Itinerario: a decaying commercial portrait of Portuguese Asia?", in: Espelhos de Mercúrio. A representação do comércio nas Monarquias Ibéricas, 1500-1800, hg. von Pablo Sánchez León, Carla Vieira und Nina Vieira. Coimbra 2024 George Masselman: The Cradle of Colonialism . New Haven, 1963 Weiterführende Links: Zeitzeichen 15.05.1648: Die Niederlande werden unabhängig Zeitzeichen 17.03.1798: Ostindien-Kompanie wird verstaatlicht Planet Wissen: Die Niederlande und ihre Kolonien Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin und Autor: Veronika Bock und Ulrich Biermann Redaktion: Frank Zirpins…
Einhörner sind keine Fabelwesen, wie viele glauben - aber sie sind schon lange ausgestorben. Nur in einer Stadt am Rand des Münsterlands hatten Einhörner überlebt, bis zu einem schicksalhaften Tag im Jahr 1915... In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff: wie die Tierart aus einer Kreuzung nepalesischer Zwergnashörner und mongolischer Wildesel entsteht, wieso sie ein besonders schmackhaftes Fleisch entwickelt, wie die Einhörner in Bedrängnis geraten, in Dorsten (Westfalen) aber noch jahrhundertelang weiter existieren können, warum die Tiere für Trabrennen nur mäßig geeignet sind, wieso der Abdecker in Dorsten am 1. April 1915 so viel zu tun hat. Im 5. Jahrhundert nach Christus kommen die ersten Einhörner als Lastentiere mit dem zentralasiatischen Reiterheer des Hunnenkönigs Attila nach Mitteleuropa. Die gutmütigen Tiere mit klobigem Körperbau, struppigem graubraunen Fell und kurzem Hornknubbel verbreiten sich vor allem in den dichten westfälischen Wäldern. Weil sie eher langsam, aber besonders lecker sind, droht ihnen im späten Mittelalter die Ausrottung. Doch die Dorstener Grafenlinie derer von Beck zu Lembeck erbarmt sich der Tiere und sorgt dafür, dass sie jahrhundertelang gut versteckt in den Wäldern nördlich von Dorsten überleben können. In den Krisenzeiten des Ersten Weltkrieges kommt es dann zu einem bedauerlichen Übergriff hungriger Dorstener Bürger. Oder waren es womöglich Zugezogene aus der Nachbarstadt Marl? Damit und mit dem jungen Forschungsgebiet der "Unicornistik" setzt sich die Stadt am nördlichen Rand des Ruhrgebietes heute kritisch auseinander. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Gerlinde Lütkebohmert (Regionalhistorikerin aus Dorsten) und ihr Buch: "Das Einhorn im Spiegel der Zeit". Glaubsnich-Verlag, Dorsten 2024 Tobias Stockhoff (Bürgermeister von Dorsten) Björn Freitag (Sternekoch, "Goldener Anker", Dorsten) Friedhelm Eckenhagen (Bergmann aus Dorsten; historische WERAG-Aufnahme von 1931) "International Unicorn Questionnaire" - University of Ulan Bator, Mongolia, 2021 Krethesius et Plethesius: "De Unicornus Unicatus", etwa 480 n. Chr. Conrad Gessner: "Historia Animalium", 1543 Weiterführende Links: WDR: Das Wort zum Dienstag WDR: Wissen macht ah: Einhornhaufen SWR: Kultur: Das Einhorn - Kult um ein Fabelwesen Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Die Macher:innen hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas Pfaff Redaktion: David Rother Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier .…
Was soll ein Film zeigen dürfen? In den USA der 30er und 40er Jahre gilt eine strenge Zensur - sie folgt einem Code, der Hollywood enge Grenzen setzt. In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Werthschulte: warum die Unterhaltungsgiganten Hollywoods sich in den 1930er-Jahren den Regeln zweier Katholiken unterwerfen, welchen Schwur Mitglieder der "Anstandsliga" in einigen Kirchengemeinden sprechen, womit Alfred Hitchcock dem "Hays Code" den Todesstoß versetzt, wie die "Freiwillige Selbstkontrolle der deutschen Filmwirtschaft" arbeitet. Zwischen den 1930er- und 1950er-Jahren herrscht in Hollywood der sogenannte Production Code , auch bekannt als " Hays Code ". Verfasst wird er von zwei Katholiken, dem Filmjournalisten Martin Quigley und dem Jesuitenpater Daniel A. Lord . Fremdgehen, Homosexualität, Beziehungen zwischen weißen und schwarzen Menschen - all das soll in Filmen nicht mehr gezeigt werden. Verbrecher sollen bestraft und Autoritätsfiguren - auch Priester - sollen nicht lächerlich gemacht werden. Chefzensor wird der streng gläubige Katholik Joseph I. Breen . Trotz der Einschränkungen gelten die Jahre unter ihm als eine goldene Periode des US-amerikanischen Kinos. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg zeigen die Kinos Filme aus dem Ausland und das Fernsehen wird das neue Medium für alle. Der Filmindustrie ist klar, dass sie etwas bieten muss, um ein neues Publikum zu erreichen. Ein Teil davon ist, mit Konventionen zu brechen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Thomas Doherty, Professor für American Studies, Brandeis University Peter Kaun, stellvertretender Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Thomas Doherty: Hollywood‘s Censor. Joseph I. Breen and the Production Code Administration. Columbia University Press 2009 Thomas Doherty: "Pre-Code Hollywood. Sex, Immorality, And Insurrection in American Cinemy 1930-1934. Columbia University Press 1999 Leonard Jeff und Jerold Simmons: The Dame in the Kimono: Hollywood, Censorship, and the Production Code from the 1920s to the 1960s. 1991 Weiterführende Links: Planet Wissen: Hollywood - Mythos und Realität Stichtag: 17. Juni 1949 - Freiwillige Selbstkontrolle nimmt ihre Arbeit auf Stichtag: 7. Oktober 1960 - Hitchcocks "Psycho" startet in deutschen Kinos Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christian Werthschulte Redaktion: Frank Zirpins…
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