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Wer war Poldowski? Das Pseudonym einer Komponistin | Janina Ruh und Boris Kusnezow mit 3 Verlaine-Liedern

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Wer ist Poldowski?

„Crépuscule du soir mystique“ („Dämmerung des mystischen Abends“), so ist der Text von Paul Verlaine überschrieben, dessen Vertonung 1914 bei der Druckerei Roeder in Paris erscheint, für den Preis von 2 Francs. Musik von „Poldowski“ – das bleibt der einzige gedruckte Hinweis auf den Menschen, der Verlaines Verse in Töne gesetzt hat. Poldowski, ist das polnisch? Und hat Poldowski auch einen Vornamen? Das sind möglicherweise Fragen, die die geneigte Käuferschaft sich stellt. Vielen ist es womöglich egal, denn Musik und Verse sind jedenfalls berückend schön aufeinander abgestimmt. Man kann die Noten kaufen und zuhause begleitet vom Blatt singen, wenn man ein Klavier besitzt.

Poldowski hat viele Namen

Hinter dem mysteriösen Pseudonym verbirgt sich eine Frau: Régine Wieniawski. Seit ihrer Heirat mit dem englischen Baronet Sir Aubrey Dean Paul 1901 hat sie die britische Staatsbürgerschaft. Musik studiert hat Wieniawski in Paris, unter anderem bei Vicent d'Indy, an der Schola cantorum. Manchmal nennt sie sich „Lady Dean Paul“, mitunter „Dame Irene Paul“, oder – wenn es darum ging, den frauenfeindlichen Musikmarkt erfolgreich auszutricksen – eben einfach Poldowski.

Régine Wieniawski, Lady Dean Paul oder einfach Poldowski:

Der Deckname enthält immerhin einen Hinweis auf ihre polnische Herkunft: Régine ist die Tochter des polnische Geigenvirtuosen und Komponisten Henryk Wieniawski, der nach seiner Ernennung zum Professor des Brüsseler Konservatoriums nach Belgien gezogen ist. Ihre Mutter ist Engländerin, Isabelle Bessie Wieniawski (geborene Hampton), die Nichte des irischen Pianisten und Komponisten George Alexander Osborne.

Früh verliert sie den Vater, mit 14 komponiert sie selbst

Als Régine zehn Monate alt ist, verstirbt ihr berühmter Vater während einer Konzertreise nach Moskau. Die Mutter übernimmt allein Erziehung und musikalische Ausbildung. Mit acht Jahren bereits wird das hochbegabte Kind der Operndiva Nellie Melba vorgestellt, mit 14 führt Régine eigene Kompositionen auf. Ihre Biografie ist in vielen Details nach wie vor kompliziert nachzuvollziehen, sie hat womöglich schon als Kind Unterricht am Brüsseler Konservatorium. Allerdings taucht ihr Name, keiner ihrer Namen, in den Archiven des Instituts auf.

Kurzzeitige Berühmtheit

Zwischen 1900 und 1904 veröffentlicht sie ihre ersten Lieder als Irène Wieniawska. Nach 1911 werden dann viele Lieder gleichzeitig in Paris und London veröffentlicht. Als Poldowski wird sie kurzzeitig berühmt, nach ihrem Tod 1932 aber schnell vergessen. Ihre Wiederentdeckung rückt heute ihre kongenialen Verlaine-Vertonungen in den Fokus. Drei davon stehen im Fokus des SWR2 Musikstücks der Woche: „Crépuscule du soir mystique“, „En sourdine“ und „Colombine“.
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408 эпизодов

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„Crépuscule du soir mystique“ („Dämmerung des mystischen Abends“), so ist der Text von Paul Verlaine überschrieben, dessen Vertonung 1914 bei der Druckerei Roeder in Paris erscheint, für den Preis von 2 Francs. Musik von „Poldowski“ – das bleibt der einzige gedruckte Hinweis auf den Menschen, der Verlaines Verse in Töne gesetzt hat. Poldowski, ist das polnisch? Und hat Poldowski auch einen Vornamen? Das sind möglicherweise Fragen, die die geneigte Käuferschaft sich stellt. Vielen ist es womöglich egal, denn Musik und Verse sind jedenfalls berückend schön aufeinander abgestimmt. Man kann die Noten kaufen und zuhause begleitet vom Blatt singen, wenn man ein Klavier besitzt.

Poldowski hat viele Namen

Hinter dem mysteriösen Pseudonym verbirgt sich eine Frau: Régine Wieniawski. Seit ihrer Heirat mit dem englischen Baronet Sir Aubrey Dean Paul 1901 hat sie die britische Staatsbürgerschaft. Musik studiert hat Wieniawski in Paris, unter anderem bei Vicent d'Indy, an der Schola cantorum. Manchmal nennt sie sich „Lady Dean Paul“, mitunter „Dame Irene Paul“, oder – wenn es darum ging, den frauenfeindlichen Musikmarkt erfolgreich auszutricksen – eben einfach Poldowski.

Régine Wieniawski, Lady Dean Paul oder einfach Poldowski:

Der Deckname enthält immerhin einen Hinweis auf ihre polnische Herkunft: Régine ist die Tochter des polnische Geigenvirtuosen und Komponisten Henryk Wieniawski, der nach seiner Ernennung zum Professor des Brüsseler Konservatoriums nach Belgien gezogen ist. Ihre Mutter ist Engländerin, Isabelle Bessie Wieniawski (geborene Hampton), die Nichte des irischen Pianisten und Komponisten George Alexander Osborne.

Früh verliert sie den Vater, mit 14 komponiert sie selbst

Als Régine zehn Monate alt ist, verstirbt ihr berühmter Vater während einer Konzertreise nach Moskau. Die Mutter übernimmt allein Erziehung und musikalische Ausbildung. Mit acht Jahren bereits wird das hochbegabte Kind der Operndiva Nellie Melba vorgestellt, mit 14 führt Régine eigene Kompositionen auf. Ihre Biografie ist in vielen Details nach wie vor kompliziert nachzuvollziehen, sie hat womöglich schon als Kind Unterricht am Brüsseler Konservatorium. Allerdings taucht ihr Name, keiner ihrer Namen, in den Archiven des Instituts auf.

Kurzzeitige Berühmtheit

Zwischen 1900 und 1904 veröffentlicht sie ihre ersten Lieder als Irène Wieniawska. Nach 1911 werden dann viele Lieder gleichzeitig in Paris und London veröffentlicht. Als Poldowski wird sie kurzzeitig berühmt, nach ihrem Tod 1932 aber schnell vergessen. Ihre Wiederentdeckung rückt heute ihre kongenialen Verlaine-Vertonungen in den Fokus. Drei davon stehen im Fokus des SWR2 Musikstücks der Woche: „Crépuscule du soir mystique“, „En sourdine“ und „Colombine“.
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